Grundsatzentscheidungen
Der Weg hin zum Entwurf der Kapelle
begann im November 2009 mit einer kleinen Exkursion von Mitgliedern
aus dem Vorstand der Kapellengemeinschaft Hohenberg e.V. in die
Nähe von Eichstätt und nach Eichstätt selbst. Von unserer kleinen
Reise brachten wir drei grundsätzliche Entscheidungen mit nach
Hause:
1. die Größe der
Kapelle
2. den ‚offenen' Innenraum und den ‚großzügigen'
überdachten Vorplatz als zweiten Standort für den Altar
3. sowie den Namen der Kapelle: Kreuzkapelle.
Dorfgemeinschaft
und Rückzugsraum
Mit diesen Gedanken und dem inneren
Gefühl, einen liebevollen neuen Raum für die Dorfgemeinschaft und
zugleich einen Ort für den Rückzug im christlichen Glauben zu
schaffen, entstand diese Gestalt prägende, aber schlichte Form der
Kapelle. Die beiden zueinander versetzten gebogenen Wände, mit
ihren unterschiedlichen Längen, trennen den Dorfplatz von einem Ort
des ‚Rückzuges', schließen ihn aber nicht aus. Geleitet und
inspiriert von dem bisher bogenförmigen südöstlichen Abschluss
des Platzes zur Straße entstand die erste Linie, der erste ‚Schwung'.
Der zweite Bogen erfolgte aus dem inneren Gefühl heraus, einen Raum
zu bilden, der einlädt, in einen behüteten ‚Ort' einzutreten.
Die gerade Linie sollte dem Altar einen ‚Anlehnungspunkt' geben.
Grundriss
Fischform
Mit dieser Linienführung war die Fischform des Grundrisses geboren
und das Thema ‚Kreuz', Jesus, ‚Jesus als Menschenfischer' zum
ersten mal aufgenommen. Es kommt einem aber auch der Gedanke von
zwei behüteten Händen oder es erinnert gar an ein Samenkorn für
einen Ort, an dem neues gemeinschaftliches Leben entsteht und
gepflegt werden soll. Dies mag jeder Betrachter für sich selbst
entscheiden.
Durch die unterschiedlichen
Wandlängen und die Unterbrechungen durch die hohen schmalen Fenster
entstehen immer wieder neue und andere Eindrücke, so dass sich nie
ein striktes ‚Vorne und Hinten' ergibt. So wurde auch die Kapelle
ganz bewusst nicht starr nach Osten und Westen ausgerichtet wie
sonst üblich, sondern aus der Achse herausgedreht, um sie vom
Straßenraum aus mehr dreidimensional wahrnehmbar werden zu lassen. |